Frauenbund spendet an Polio Selbsthilfegruppe

Vergessenes Leid – Spätfolgen der Kinderlähmung

Zeilarn / Kelchham: Eine Spende vom Frauenbund Zeilarn in Höhe von 500 Euro konnten kürzlich Frau Gertrud Meister Gruppensprecherin und ihre Stellvertreterin Eva- Maria Gerhardinger in Empfang nehmen. Beide einst in früherer Kindheit an Kinderlähmung erkrankt. Jahrzehnte später werden sie vom Post - Polio -Syndrom eingeholt. Hier sterben viele Nervenzellen ab. Eine Folgerkrankung bei der Muskelschwächen und - Lähmungen, Gelenk- und Knochenschmerzen, sowie Probleme mit der Atmung auftreten können. Für die Betroffenen oft ein tiefer Einschnitt in ihre bisherige Lebensführung. Die Überlebenden kämpfen sich zurück ins Leben. Früher erhielten die Kinder in der Regel eine dreimalige Schluckimpfung mit abgeschwächten, lebenden Polioviren. Der für die Impfkampagne begleitende Slogan „ Schluckimpfung ist süß, Kinderlähmung ist grausam“ ist viele sicher noch in Erinnerung. Diese Kampagne war einst sehr erfolgreich.
Ein Teil des Vorstandteams aus Zeilarn besuchten die beiden bei Frau Meister in Kelchham/ Pfarrkirchen. Meister erklärte den Damen : für die Allgemeinheit ist die Kinderlähmung heute eine fast vergessene Krankheit. Und gilt in Europa seit rund 20 Jahren als ausgerottet. Für die Betroffenen selbst ist sie so aktuell wie damals. Lange und sehr ausführlich wurden sie darüber informiert. Einmal im Monat treffen sie sich zum Gruppentreff in St.Vinzenz Heim in Pfarrkirchen zum Erfahrungsaustausch unter dem Motto: Gemeinschaft macht's möglich. Auch ihre Ehepartner sind in diesen Gruppen fest mit eingebunden. Trotz ihrer Krankheiten managen sie mit großer Freude den Verein. Seit 10 Jahren gibt es die Selbsthilfegruppe im Landkreis Rottal/Inn und Umgebung. Nur gemeinsam kann man was erreichen. Im Landkreis Pfarrkirchen gibt es 35 Betroffene und aus dem umliegenden Landkreisen sind weitere 15 Personen bei dieser Selbsthilfegruppe dabei. Bundesweit gibt es 60 -70 000 Betroffene die an Kinderlähmung erkrankt sind.
Die Zeilarner Frauen konnten auch ein Auge auf ihr Jahresprogramm mit Vorträgen, Reisen Gruppentreffen werfen. Wir setzen uns für Barrierefreiheit ein. Ein Gesunder kann es nicht nach vollziehen das auch Kopfsteinpflaster ein
Hindernis für Rollstuhlfahrer sein kann.

von links: sitzend Gertrud Meister, stehend Eva - Maria Gerhardinger, 2. Vorsitzende Maria Schult, Kassiererin Gabi Winkler, 1. Vorsitzende Margot Böcklbauer
 
von links: Gertrud Meister, Schriftführerin Regina Schleindlsperger, Kassiererin Gabi Winkler, 1.Vorsitzende Margot Böcklbauer, Eva Maria Gerhardinger, 2. Vorsitzende Maria Schult.